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Luisenhospital setzt sich für Verlagerung der Mukoviszidose-Ambulanz an Unikliniken ein
Anforderung an die Behandlung und die Therapie sind aufgrund der höheren Lebenserwartung deutlich gestiegen

Seit 2005 ist die Mukoviszidose-Ambulanz am Luisenhospital Aachen eine Anlaufstelle für Erwachsene, die an der unheilbaren Stoffwechselerkrankung leiden. Rund 100 Patientinnen und Patienten, von denen über die Hälfte nicht in der Aachener Region leben, kommen hierher zur Behandlung. Mit viel Engagement sowie Spendengeldern des Fördervereins hat das Aachener Krankenhaus am Boxgraben einen entscheidenden Beitrag geleistet, die Lebensqualität der Erkrankten zu verbessern. Es ist noch nicht lange her, dass die von Mukoviszidose-Betroffenen das Erreichen des Erwachsenenalters nicht erlebten. Heute ist die Lebenserwartung vor allem aufgrund der verbesserten medikamentösen Therapiemöglichkeiten signifikant gestiegen. Mukoviszidose ist keine Kinderkrankheit mehr. Laut des Deutschen Mukoviszidose-Registers liegt die durchschnittliche Lebenswertung bei 57 Jahren. Das stellt auch neue und umfangreiche Anforderungen an die Behandlung.
„Nach reiflicher Überlegung und vielen Gesprächen sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass es sinnvoll ist, die Behandlung an Universitätskliniken zu verlagern. Durch die aktuelle Krankenhausreform verfügen ausschließlich diese über das gesamte Behandlungsspektrum“, erläutert Ralf Wenzel, Vorstandsvorsitzender des Luisenhospitals, der selbst im familiären Umfeld von der Krankheit Betroffene hat. „Wir haben diese Entscheidung nicht leichtfertig getroffen, die Ambulanz war immer ein wichtiger Bestandteil unseres Hauses und die dort beschäftigten Mitarbeitenden haben sehr viel Erfahrung. Eine langfristig abgesicherte Lösung ist aus unserer Sicht aber der einzig gangbare Weg und kommt vor allem den Patientinnen und Patienten zugute. Eine ortsnahe Therapie in der Region, in der sie leben, wäre zu begrüßen.“ Viele müssten heute sehr lange Anfahrtswege in Kauf nehmen, um sich in der Ambulanz am Luisenhospital behandeln zu lassen, was eine große Belastung bedeute und viel Zeitaufwand erfordere.
Die Mitarbeitenden der Mukoviszidose-Ambulanz hat Wenzel am gestrigen Nachmittag über die Pläne informiert und ihnen für ihren Einsatz gedankt. Allen wurde eine Weiterbeschäftigung im Luisenhospital zugesichert.
Auch der Aachener Mukoviszidose e. V., mit dem in den nunmehr fast 20 Jahren eng kooperiert wurde, ist in die Pläne einbezogen worden. Das Luisenhospital möchte sich gemeinsam mit dem Mukoviszidose e.V. für eine gute Lösung mit den Universitätskliniken im Rheinland einsetzen.
Hintergrund
Mukoviszidose (englisch cystic fibrosis, Abkürzung CF) ist eine angeborene Stoffwechselerkrankung und gehört zu den seltenen Erkrankungen. In Deutschland leben mehr als 8.000 Menschen mit Mukoviszidose.