
Chirurgie
Proktologie (Enddarm-Erkrankungen)
Unter dieser Bezeichnung werden Krankheiten zusammengefasst die sich unmittelbar im Bereich des Darmausganges, d.h. des Anus bzw. des Analkanals (die letzten 3 cm des Darmes) abspielen. Die letzten Zentimeter des Darmes sind entscheidend für die sogenannte Kontinenz, d.h. die Fähigkeit Stuhl willkürlich zurückzuhalten bzw. abzugeben. Störungen dieser Funktion äußern sich dann in entsprechenden Inkontinenzproblemen. Weitere Symptome in dieser Region sind insbesondere Schmerzen und deutlich sichtbarer Blutabgang.
Zu den häufigsten Erkrankungen im Analbereich zählen vor allem die Perianalvenenthrombose, im Volksmund gerne auch als sogenannte "äußere Hämorrhoiden" bezeichnet. Hierbei handelt es sich um ein völlig harmloses, aber schmerzhaftes Blutgerinnsel im Bereich der Venen außen am Anus. Bei erheblichen Schmerzen schafft die chirurgische Eröffnung in örtlicher Betäubung schnelle Besserung.
Die häufigste Ursache für einen sichtbaren Blutabgang sind die Hämorrhoiden. Diese nehmen ihren Ausgang von innen, d.h. in einem Bereich ca. 3-4 cm von der Außenwelt entfernt. Gelegentlich kommt es unter dem Stuhlgang zum Vortreten dieser Hämorrhoiden. Wenngleich die Hämorrhoiden die häufigste Ursache für einen Blutabgang sind, muss doch in jedem Fall eines solchen Ereignisses der gesamte Dickdarm nach anderen, möglicherweise noch gefährlicheren Blutungsquellen (bösartiger Tumor) abgesucht werden.
Hämorrhoiden können heutzutage sehr schmerzarm und mit nur kurzem stationärem Aufenthalt operiert werden.
Die häufigste Ursache für Schmerzen im Analbereich ist die sogenannte Fissur, das ist ein Schleimhautriss, der meist im hinteren Anteil des Analkanals auftritt. In der Frühphase wird dieser mit Salben und, falls die Besserung ausbleibt, dann durch eine kleine Operation behandelt.
Abszesse und Fisteln im Analbereich zeigen sich durch Fieber, Schmerzen und ggf. Eiteraustritt. Hier ist auf jeden Fall eine chirurgische Intervention erforderlich.
Im Rahmen einer Inkontinenzproblematik kann der Chirurg mit Muskelersatzoperationen oder aber mit einem Beckenbodenschrittmacher oftmals sehr gut helfen. Wir kooperieren hier sehr eng mit gynäkologischen und urologischen Kollegen im Sinne einer ganzheitlichen Behandlung des Beckenbodens.
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