Gelenkzentrum

Endoprothetik des Schultergelenks und des Ellenbogens



Sind die nicht operativen Therapiemaßnahmen gegen die Symptome der Arthrose nicht mehr erfolgreich und alle sinnvollen gelenkerhaltenden Möglichkeiten ausgeschöpft, gibt es unterschiedliche operative zum Erhalt oder letztlich zum künstlichen Ersatz des Gelenkes.

Anhand der vorangegangenen Diagnostik in Form von Röntgen und ggf. MRT-Untersuchungen wird geprüft ob das ganze Gelenk oder nur ein Teil ersetzt werden muss. Spezielle Planungsaufnahmen werden angefertigt, um die Operation zu planen und individuelle Prothesenmodelle vorab zu planen.

 

Modernste Operationsverfahren

Alle Operationen werden in besonders gewebeschonenden und muskelschonenden Operationstechniken durchgeführt, um die Rehabilitation nach dem Eingriff zu beschleunigen. Der Wundschmerz nach der Operation wird durch die schonenden Operationstechniken und die enge Kooperation mit der Klinik für Anästhesiologie minimiert.

 

Die Schulterprothese ersetzt geschädigte Gelenkflächen im Schultergelenk. 

Die Auswahl der Prothesenart - Totalendoprothese (TEP) oder Teilprothese / Hemiprothese - richtet sich nach Ausmaß und Ort der Schädigung im Bereich von Schulter und die Schulter umgebenden Rotatorenmanschette.  Bei Totalendoprothesen erneuert der Gelenkersatz beide Gelenkpartner, den Oberarmkopf (Caput humeri) und die Gelenkpfanne (Glenoid).
 

 

Die Teilprothese ersetzt nur den Kopf des Schultergelenks.

Bei fortgeschrittener Schultergelenkarthrose (Omarthrose) mit starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen im Schultergelenk verbessert der künstliche Gelenkersatz die Schmerzsymptomatik und stellt die häufig eingeschränkte Beweglichkeit des Gelenkes wieder her. Die Implantation einer Schulterprothese ist ein chirurgischer Eingriff, der indiziert ist, wenn konservative (nicht operative) und gelenkerhaltende chirurgische Behandlungen am Schultergelenk erfolglos waren.

 

Endoprothetik am Schultergelenk – Anatomische und inverse Implantate

 

Kappenprothese der Schulter

 

Junge Patienten mit ausgeprägter Schultergelenkarthrose und intakten Sehnen der Rotatorenmanschette können zunächst gelenkerhaltend mit einem arthroskopischen Eingriff therapiert werden. Dieser Eingriff dient der Schmerzreduktion durch Entfernung von Knochenspornen (Osteophyten), freien Gelenkkörpern und der Knorpeltherapie. Ist dieser arthroskopische Eingriff nicht erfolgreich besteht u.U. die Indikation für einen Oberflächenersatz im Schultergelenk.  

 

Die knochensparende Operationstechnik der Implantation einer Kappenendoprothese ermöglicht auch bei einem notwendigen Prothesenwechsel (Revisionsoperation) eine feste Verankerung des neuen Implantats im Knochen. 

 

Die Rotatorenmanschette und die grundlegende Anatomie des ursprünglichen Gelenks werden bei der Operation einer Kappenprothese beibehalten. Es werden die arthrotischen Gelenkflächen ersetzt, indem am Oberarmkopf eine metallische Kappe implantiert wird. Die abgenutzte (Gleit-) Pfanne wird durch ein Polyethylen - Gleitlager ersetzt. Gleichzeitig entfernt der Operateur störende Knochenanbauten, damit die Metallkappe optimal auf dem Polyethylen-Inlay gleiten kann. Der Halbkugel-ähnliche Charakter der Kappe ermöglicht einen hohen Bewegungsumfang.

 

Schaftverankerte Schulterprothese


Die Schaft(verankerte)prothese ersetzt im Unterschied zur Kappenprothese nicht nur den geschädigten Gelenkkopf. Es erfolgt eine zusätzliche Verankerung eines Prothesenstils im knöchernen Oberarm Schaft - zementfrei oder zementiert.

Schaftprothesen sind weniger knochenschonend als Kappenprothesen, da der Operateur zur Implantation den Oberarm Schaft öffnet und Anteile des Oberarmknochens entfernt. Die Indikation zu dieser Art des Gelenkersatzes ist häufig im Rahmen der Erstversorgung von nicht rekonstruierbaren Trümmerbrüchen des Oberarmkopfes zu sehen.

 

Wie funktioniert die inverse Schulterprothese?

 

Dieses Prothesenmodell kehrt das biomechanische Prinzip des Schultergelenks um und vertauscht die anatomische Lage der beiden Gelenkpartner: Die dem Oberarmkopf ähnliche metallische Halbkugel wird an der Gelenkpfanne befestigt, die künstliche Pfanne wird an den Oberarmkopf angebracht.

 

Durch diese umgekehrte (inverse) Anordnung kommt es zu einer Verschiebung des Drehpunktes im Schultergelenk: Das Drehzentrums des Gelenkes verschiebt sich zur Körpermitte und nach unten. Der Abstand zwischen Oberarmkopf und Schulterdach wird dadurch vergrößert. Der Deltamuskel wird vorgespannt und kann die Funktion der Sehnen der Rotatorenmanschette teilweise übernehmen. Die Betroffenen sind so in der Lage, den Arm anzuheben.

 

Hypoallergene Implantate

Die Standardimplantate am Hüftgelenk bestehen aus dem Werkstoff Titan. Dieser ist im Allgemeinen sehr gut verträglich. 
Implantatallergien bzw. Unverträglichkeiten gegen Anteile der Werkstoffe (z.B. Cobalt, Chrom, Molybdän), Medikamente und Antibiotika werden in der Literatur diskutiert. 

 

Die Implantation einer Endoprothese steht z. B. einer „Nickelallergie“ dennoch nicht im Wege da es auch bei Standardimplantaten hypoallergen Implantatlegierungen gibt die verwendet werden können. Bei Allergien gegen Inhaltsstoffe von Knochenzementen oder Antibiotika kann eine (Knie-) Endoprothese ggf. auch zementfrei implantiert werden.
 

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