Leistungsspektrum

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Unsere Behandlungsschwerpunkte:

Die Bauchspeicheldrüse – das Pankreas – ist eine ca. 15 cm lange, 60 bis 120 g schwere Drüse, welche sich im Oberbauch hinter dem Magen und vor den oberen Lendenwirbelkörpern befindet. Sie wird unterteilt in Pankreaskopf, Pankreaskörper und Pankreasschwanz und wird seitlich begrenzt durch den Zwölffingerdarm im rechten und die Milz im linken Oberbauch. Deutschlandweit werden zwei bis drei Prozent aller bösartigen Tumore in der Bauchspeicheldrüse gefunden.
 

Neben Tumorerkrankungen sind chronische Entzündungen der Bauchspeicheldrüse deutlich häufiger anzutreffen. Diese gehen mit teilweise schweren Schmerzen einher. Vor diesem Hintergrund ist rasches und dennoch umsichtiges Handeln gefragt. Unser interdisziplinäres Team arbeitet eng verzahnt über Fachgrenzen hinweg und entscheidet, ob ein organschonendes Operationsverfahren eingesetzt werden kann. Auch gutartige Tumoren können Beschwerden verursachen und sich im Laufe der Zeit verändern, sodass hier ebenfalls eine enge Anbindung an Spezialisten entscheidend ist.

Liegt bereits Bauchspeicheldrüsenkrebs vor, ist die Operation die einzige Chance auf Heilung. Das verzahnte Arbeiten von Gastroenterologen und Viszeralchirurgen beginnt bereits in der Diagnostik. Die besondere Erfahrung und Expertise mit Pankreas-Erkrankungen und Operationen führen zu hochindividuellen Behandlungsplänen, je nach Tumortyp, Patientengeschichte und passender Therapiemethode. In der chirurgischen Therapie wird u.a. der DaVinci-Operationsroboter für maximal schonende, minimalinvasive Operationen eingesetzt.



Wenn Sie einen Termin in einer unserer Sprechstunden benötigen, können Sie uns gerne telefonisch oder über die angegebene E-Mail-Adresse kontaktieren.

T: 0241 / 414-2150
sprechstundenzentrum@luisenhospital.de


 

Der Dünndarm ist mit seiner Länge von meist deutlich über 2 Metern das Hauptorgan für die Aufnahme aller Nährstoffe. Krankheiten des Dünndarmes, die eine chirurgische Therapie erfordern, zeigen meist die Symptome einer Passagebehinderung: Übelkeit, Erbrechen und aufgetriebener Bauch. Diese Passagebehinderung kann durch Verwachsungen nach anderen Bauchoperationen hervorgerufen sein, oder aber durch eigene Erkrankungen dieses Dünndarmabschnitts. Dies sind zumeist entzündliche Erkrankungen, seltener Aussackungen (Divertikel) oder noch seltener gut- und bösartige Tumorerkrankungen. Wenn diese Erkrankungen zu einer Passagebehinderung geführt haben, gibt es praktisch keine therapeutische Alternative als das betroffene Dünndarmstück zu entfernen.

Der Dickdarm spielt eine wichtige Rolle in der Endphase der Verdauung. Er beginnt im rechten Unterbauch, wo auch der Wurmfortsatz (Appendix, "Blinddarm") von ihm ausgeht und zieht dann in einem aufsteigenden Teil in den rechten Oberbauch, in einem queren Teil in den linken Oberbauch, in einem absteigenden Teil in den linken Unterbauch und dann in einer S-förmigen Schleife in den Enddarm (Rektum), an den sich noch der ca. 3 cm lange Analkanal mit dem Schließmuskel anschließt. Symptome die durch Erkrankungen des Dickdarmes ausgelöst werden können sich daher in allen Bereichen des Bauchraumes zeigen. Derartige Symptome sind meistens verbunden mit Schmerzen unterschiedlicher Charakteristik. Weitere Symptome sind Verdauungsstörungen jeglicher Art sowie Blut- oder Schleimabgänge mit dem Stuhl.

Chirurgisch relevante Erkrankungen des Dickdarms sind neben den relativ seltenen chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) vor allem die sogenannten Divertikel und die bösartigen Tumoren. Die Divertikelkrankheit betrifft in der weit überwiegenden Zahl der Fälle einen Abschnitt des Dickdarmes im linken Unterbauch und geht oft mit erheblichen Entzündungszeichen und unter Umständen Abszessbildung einher. Potenziell lebensbedrohlich ist eine entzündungsbedingte Leckbildung mit Bauchfellentzündung – diese gehört notfallmäßig operiert. Meist verläuft die Erkrankung jedoch in Entzündungsschüben, die unterschiedlich schwer sind. Während ein einzelner Schub meist gut mit Antibiotika zu behandeln ist, sollten Patientinnen und Patienten die zu wiederholten Entzündungsschüben neigen, oder aber andere Komplikationen der Divertikelkrankheit aufweisen (narbige Verengung, Blutung), operiert werden.

Die Entfernung des divertikelerkrankten Dickdarmabschnittes wird bei uns üblicherweise laparoskopisch durchgeführt, so dass die Patientinnen / Patienten oftmals bereits nach einer Woche wieder aus der stationären Behandlung entlassen werden können. Dies gilt allerdings nur bei rechtsseitiger chirurgischer Behandlung und Vermeidung einer Notfalloperation.

Aufgrund der bei uns vorhandenen großen Erfahrung mit dem minimal invasiven Operieren ("Knopfloch-Chirurgie") ist die Klinik seit Jahren von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie mit dem Qualitätssiegel des "Kompetenzzentrum für minimal-invasive Chirurgie" ausgezeichnet.

Häufigstes Symptom des Darmkrebses ist die Blutbeimischung im Stuhl. Wenn der bösartige Tumor im Anfangsbereich des Dickdarmes sitzt, kann dieser Blutverlust auch sozusagen unsichtbar sein. Jede Blutarmut (Anämie), die nicht eine offensichtliche andere Ursache hat, muss im Hinblick auf einen bösartigen Tumor des rechtsseitigen Dickdarmes abgeklärt werden!

Die chirurgische Entfernung des befallenen Dickdarmes mitsamt der ihm zugeordneten Lymphknoten ist die wichtigste Behandlungsart des Darmkrebses und bietet die einzige Heilungschance. Um allerdings die bestmöglichen Behandlungsergebnisse zu erreichen, ist es bei manchen Patienten erforderlich ergänzend vor oder nach der Operation mit einer Strahlen- und/oder Chemotherapie zu behandeln. Eine optimal auf den einzelnen Patienten zugeschnittene Behandlung lässt sich nur durch eine intensive interdisziplinäre Kooperation zwischen Chirurg:innen, Internist:innen, Gastroenterolog:innen, Onkolog:innen, Radiolog:innen und weiteren Kooperationspartnern verwirklichen. Dies ist in dem am Luisenhospital bestehenden Darmzentrum sichergestellt.

Dieses Zertifikat stellt insbesondere an die Chirurgie höchste qualitative Anforderungen. Auch die Dickdarmkrebse werden in unserer Klinik nach Möglichkeit minimal invasiv, das heißt laparoskopisch, operiert.


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Die in der Leber produzierte Galleflüssigkeit wird über den Gallengang in den ersten Teil des Dünndarms, den sogenannten Zwölffingerdarm (Duodenum) geleitet. Die Mündung des Gallengangs erfolgt dabei üblicherweise zusammen mit dem Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse (Pankreas). Die Gallenblase ist an den Gallengang angeschlossen und stellt eine Art Zwischenspeicher für die Galle dar.

Eine Störung des Galleabflusses mit Aufstau und Entwicklung einer Gelbsucht, ggf. mit bierbrauner Verfärbung des Urins und Entfärbung des Stuhls, stellt die Symptomatik fast jeder Erkrankung der ableitenden Gallenwege dar. Dies ist oftmals verknüpft mit Schmerzen im rechten Oberbauch und Entzündungszeichen, kann aber auch ohne diese beiden Symptome verlaufen.

Hauptursache für den Aufstau sind Gallensteine, die zweithäufigste Ursache sind aber schon bösartige Tumore, entweder des Gallengangs oder aber des sogenannten Kopfteils der Bauchspeicheldrüse, da der Gallengang durch diese hindurch zieht. Eine Gallensteinerkrankung mit Steinen im Gallengang wird heute üblicherweise zunächst internistisch/gastroenterologisch durch eine Spiegelung mit Steinentfernung behandelt.

Dennoch muss in jedem Fall der Hauptbildungsort für Gallensteine, nämlich die Gallenblase, entfernt werden. Dies geschieht heute üblicherweise in der sogenannten minimal invasiven Technik (laparoskopische Chirurgie, "Knopflochchirurgie"). Bei dem Verdacht auf das Vorliegen einer bösartigen Abflussbehinderung der Galle liegt die einzige Chance auf Heilung in der Operation, so dass hier schnellstmöglich der Chirurg konsultiert werden sollte.

Um den speziellen Fragestellungen betroffener Patientinnen und Patienten gerecht zu werden, bieten wir in unserer Klinik eine spezialisierte Gallensprechstunde an.


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Aufgrund unserer speziellen Erfahrung in der Reparation von Eingeweidebrüchen haben wir in unserer Klinik seit 2012 ein extern zertifiziertes (Deutsche Herniengesellschaft) Hernienzentrum, in welchem pro Jahr ca. 800 Patienten operativ behandelt werden.

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Die Leber ist ein großes Organ, welches den rechten Oberbauch fast vollständig ausfüllt und im engen Kontakt zu Gallenblase und Gallenwegen, zum Magen und zum rechten Zwerchfell steht. Die Leber ist das zentrale Stoffwechselorgan des Körpers, die an zahllosen Stoffwechselprozessen Anteil hat. Sie besitzt dabei eine sehr große Funktionsreserve, so dass eine Funktionsstörung oftmals erst dann auffällig wird, wenn ein Großteil der Leber bereits zerstört ist.

Die Symptome einer Lebererkrankung können sehr vielgestaltig sein und beschränken sich meist auf ein dumpfes Druck- oder Schmerzgefühl im rechten Oberbauch. Auch eine sogenannte Gelbsucht, die durch den Aufstau der in der Leber produzierten Galleflüssigkeit verursacht wird, kann ein typisches Symptom einer Lebererkrankung sein, wobei allerdings eine deutliche Überlappung mit Erkrankungen der Gallenwege bzw. der Bauchspeicheldrüse besteht.

Die gefährlichste Erkrankung der Leber verläuft eher symptomarm, das sind die bösartigen Tumore, die entweder von Leberzellen oder Gallengangszellen in der Leber ausgehen können. Neben den bösartigen gibt es auch gutartige Tumore, die gelegentlich durch ihr Verdrängen des Wachstums uncharakteristische spezifische Beschwerden machen.

In ähnlicher Weise können sich auch Zysten der Leber äußern, die entweder angeboren sein können, oder aber auf eine infektiöse Erkrankung wie den Hunde- und Fuchsbandwurm hindeuten können. Gut- und bösartige Tumore wie auch zystische Lebererkrankungen können klare Indikationen zu operativen Maßnahmen sein, insbesondere bösartige Erkrankungen können nur durch eine Operation geheilt werden.

Im engmaschigen Gespräch zwischen Chirurg:innen und Internist:innen und Gastroenterolog:innen muss der jeweils optimale Zeitpunkt für die operative Intervention festgelegt werden.


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Der Magen liegt zentral im Oberbauch. Er dient als Zwischenspeicher der geschluckten Nahrung und sorgt mit seiner Säure für die Abtötung von Keimen. Portionsweise gibt er seinen Inhalt an den nachfolgenden Dünndarm, genauer den ersten Abschnitt davon, den Zwölffingerdarm (Duodenum) weiter.

Magenerkrankungen machen sich üblicherweise durch Schmerzen bemerkbar. Wenn die Erkrankung zu einer Verengung des Magenausgangs führt, können auch Übelkeit und Erbrechen dominieren. Gelegentlich kommt es auch zu einer Blutung im Magen, die sich dann durch blutigen oder schwarz verfärbten Stuhl bemerkbar macht.
Über die Krankheitssymptome lässt sich nicht zwischen gut- und bösartigen Erkrankungen entscheiden, hierzu ist unbedingt eine Spiegelung erforderlich.

Magengeschwüre werden heute ganz überwiegend mit Medikamenten behandelt. Nur wenn diese Therapie nicht funktioniert, muss die Chirurgin / der Chirurg eventuell einen Teil des Magens, selten den ganzen Magen entfernen. Auch die meisten Blutungen im Magen können heute nicht-operativ, d.h. durch die Spiegelung behandelt werden, so dass nur die schwierigsten Fälle operiert werden müssen. Anders sieht es bei den gut- oder bösartigen Tumoren des Magens aus. Diese erfordern zur Heilung immer die operative Entfernung, die allerdings bei gutartigen Tumoren oft laparoskopisch möglich ist.

Bei bösartigen Erkrankungen wird vor der Operation heute oft eine Chemotherapie vorgeschaltet, da dies die Heilungschancen erhöht. Auch nach Totalentfernung des Magens ist die Lebensqualität – nach einer gewissen Gewöhnungszeit – sehr gut und bedeutet für die Patientin / den Patienten praktisch keine Einschränkungen.


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Die Nebennieren sind zwei kleine hormonproduzierende Organe, die beidseits den Nieren angelagert sind. Das bedeutet, diese Organe liegen tief versteckt in der hinteren Bauchwand. Erkrankungen der Nebennieren äußern sich fast nur im Rahmen hormoneller Störungen, z. B. eines hormonbedingten Bluthochdrucks. Diese Erkrankungen sind alle sehr selten. Im Zeitalter der breiten Verfügbarkeit von Ultraschall und Computertomographie kommt es jedoch relativ oft zur zufälligen Diagnostik einer umschriebenen Vergrößerung der Nebennieren. Eine derartige umschriebene Nebennierenvergrößerung ist bei Hormonaktivität grundsätzlich und ohne Hormonaktivität ab einer Größe von ca. 3–4 cm, oder einer kontinuierlichen Größenzunahme, ein Grund die Nebennieren zu entfernen. Dies kann heute sehr schonend auf dem Wege einer minimal invasiven Operation geschehen, dies ist auch die vor uns bevorzugte Operationsart.


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Unter dieser Bezeichnung werden Krankheiten zusammengefasst die sich unmittelbar im Bereich des Darmausganges, d.h. des Anus bzw. des Analkanals (die letzten 3 cm des Darmes) abspielen. Die letzten Zentimeter des Darmes sind entscheidend für die sogenannte Kontinenz, d.h. die Fähigkeit Stuhl willkürlich zurückzuhalten bzw. abzugeben. Störungen dieser Funktion äußern sich dann in entsprechenden Inkontinenzproblemen. Weitere Symptome in dieser Region sind insbesondere Schmerzen und deutlich sichtbarer Blutabgang.

Zu den häufigsten Erkrankungen im Analbereich zählen vor allem die Perianalvenenthrombose, im Volksmund gerne auch als sogenannte "äußere Hämorrhoiden" bezeichnet. Hierbei handelt es sich um ein völlig harmloses, aber schmerzhaftes Blutgerinnsel im Bereich der Venen außen am Anus. Bei erheblichen Schmerzen schafft die chirurgische Eröffnung in örtlicher Betäubung schnelle Besserung.

Die häufigste Ursache für einen sichtbaren Blutabgang sind die Hämorrhoiden. Diese nehmen ihren Ausgang von innen, d.h. in einem Bereich ca. 3–4 cm von der Außenwelt entfernt. Gelegentlich kommt es unter dem Stuhlgang zum Vortreten dieser Hämorrhoiden. Wenngleich die Hämorrhoiden die häufigste Ursache für einen Blutabgang sind, muss doch in jedem Fall eines solchen Ereignisses der gesamte Dickdarm nach anderen, möglicherweise noch gefährlicheren Blutungsquellen (bösartiger Tumor) abgesucht werden. Hämorrhoiden können heutzutage sehr schmerzarm und mit nur kurzem stationärem Aufenthalt operiert werden.

Die häufigste Ursache für Schmerzen im Analbereich ist die sogenannte Fissur, das ist ein Schleimhautriss, der meist im hinteren Anteil des Analkanals auftritt. In der Frühphase wird dieser mit Salben und, falls die Besserung ausbleibt, dann durch eine kleine Operation behandelt. Abszesse und Fisteln im Analbereich zeigen sich durch Fieber, Schmerzen und ggf. Eiteraustritt. Hier ist auf jeden Fall eine chirurgische Intervention erforderlich.

Im Rahmen einer Inkontinenzproblematik kann die Chirurgin / der Chirurg mit Muskelersatzoperationen oder aber mit einem Beckenbodenschrittmacher oftmals sehr gut helfen. Wir kooperieren hier sehr eng mit gynäkologischen und urologischen Kolleginnen und Kollegen im Sinne einer ganzheitlichen Behandlung des Beckenbodens.


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Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Luisenhospitals ist seit Jahren die einzige in der Region, die von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie mit dem Qualitätssiegel des "Kompetenzzentrums für Schilddrüsen und Nebenschilddrüsenchirurgie" ausgezeichnet ist. Dieses Siegel erhalten nur Kliniken die diese Chirurgie auf höchstem, extern qualitätsgesichertem und zertifiziertem Niveau betreiben. Dies drückt sich nicht nur in einer hohen Zahl operierter Patientinnen und Patienten (inzwischen über 2.500), sondern vor allem in einer sehr niedrigen und nachweisbaren Zahl von Komplikationen aus.

Unsere Kompetenz haben wir in einem Zentrum gebündelt: Kompetenzzentrum für Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie

Die Speiseröhre ist der erste Anteil des Verdauungsapparates. Sie übernimmt den (aktiven) Transport der Nahrung vom Mund bzw. Rachen in den Magen. Die Speiseröhre ist ein Muskelschlauch, der innen von unterschiedlichen Schleimhäuten ausgekleidet ist und direkt an andere wichtige Organe wie Luftröhre, Lunge, Aorta, Herz und Leber angrenzt. Kurz vor der Mündung in den Magen tritt die Speiseröhre durch das Zwerchfell.


Erkrankungen der Speiseröhre machen sich hauptsächlich durch Schluckbeschwerden oder durch sogenanntes Sodbrennen, d.h. ein Schmerzgefühl hinter dem unteren Brustbein bemerkbar. Am Anfang der Untersuchungen steht immer eine Spiegelung. Sodbrennen entsteht durch Rückfluss von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre aufgrund eines nicht mehr funktionierenden Muskel"ventils" am Übergang von Speiseröhre zu Magen. Ist dieses Ventil einmal defekt, erholt es sich nie mehr wieder. Anfangs können die Rückflusssymptome dadurch beseitigt werden, dass man mit Medikamenten ("Säureblocker" wie Omeprazol u.a.) den Mageninhalt einfach weniger sauer macht. Dies verhindert aber keineswegs den weiteren Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre, man spürt es nur nicht mehr. Dennoch wird die Speiseröhre weiter geschädigt und nicht selten muss die Medikamentendosis immer weiter erhöht werden. Inzwischen sind auch deutliche Nebenwirkungen der Langzeiteinnahme dieser Medikamente bekannt. Mit der zumeist laparoskopisch durchgeführten Rekonstruktion des "Ventils" (sogenannte Fundoplicatio) steht allerdings eine extrem erfolgreiche und nebenwirkungsarme Alternative zur lebenslangen Medikamenteneinnahme zur Verfügung. Diese Operation hat sich in wissenschaftlichen Studien höchster Qualität als der nicht-operativen Therapie im Langzeitverlauf überlegen erwiesen.


Schluckbeschwerden können viele Ursachen haben. Eine relativ harmlose Ursache sind z.B. Divertikel, das sind angeborene oder erworbene Ausstülpungen, in denen sich die geschluckten Substanzen fangen. Je nach genauer Lage dieser Ausstülpungen kann der Chirurg sie durch einen komplikationsarmen, oft auch laparoskopisch durchführbaren Eingriff dauerhaft beseitigen. Eine weitaus gefährlichere Ursache für Schluckstörungen sind bösartige Tumore in der Speiseröhre. Diese sind nur im Frühstadium und nur durch eine Operation heilbar, daher sollte jede auch nur angedeutete Schluckstörung durch eine sofortige Spiegelung (Endoskopie) abgeklärt und dann bei nachgewiesener Bösartigkeit auch unbedingt dem Chirurgen vorgestellt werden. Manchmal ist vor der Operation auch eine Stahlen- und/oder Chemotherapie sinnvoll und erhöht die Heilungschance.


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Umschriebene Gewebsvermehrungen in Organen sind meist sehr symptomarm und fallen üblicherweise der/dem Betroffenen selbst bzw. den Angehörigen auf. Sie sind weit überwiegend gutartiger Natur (z.B. Lipom) und stellen oft nur aufgrund der gestörten Kosmetik oder durch örtliche Druckbeschwerden einen Grund für operative Maßnahmen da.

Bei schnellem Wachstum, unregelmäßiger Kontur oder plötzlicher Schmerzhaftigkeit ist allerdings Vorsicht geboten. Hier sollte eine Entfernung umgehend erfolgen, da dies Hinweise auf Bösartigkeit sein können (ein sogenanntes Sarkom). Bereits der initiale Eingriff sollte von einem in der Behandlung bösartiger Tumore erfahrenen Arzt / Ärztin vorgenommen werden, denn schon bei einer vermeintlich kleinen Probenentnahme müssen spezielle Regeln beachtet werden, um die bei nachgewiesener Bösartigkeit erforderlichen Folgetherapien nicht zu gefährden.


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