Kniearthrose

Arthrose des Kniegelenks

Als Verbindung zwischen dem Ober- und Unterschenkelknochen sowie der Kniescheibe ist das Kniegelenk das größte Gelenk im menschlichen Körper. Es ist der Dreh- und Angelpunkt für jede Bewegung unserer Beine und hat deshalb eine extrem wichtige Funktion. Aber auch das Kniegelenk kann sich abnutzen und als Folge starke Schmerzen verursachen.

Der Gelenkverschleiß tritt normalerweise nicht von heute auf morgen auf, sondern ist ein fortlaufender Prozess, in dem die Schmerzen stärker und die Beweglichkeit des Knies immer eingeschränkter werden. Daher teilt man den Krankheitsverlauf in drei Abschnitte ein. Zunächst treten vereinzelt Knorpelschäden auf, wodurch sich die Verteilung der Last im Knie verändert. Die schmerzempfindlichen Stellen werden weniger belastet, andere dafür mehr. Folglich reagiert der Knochen im zweiten Stadium mit der Bildung von Wucherungen (Osteophythen), die den Druck auf das Knie besser verteilen sollen. Oft sind diese sogar äußerlich erkenn- und ertastbar. Zuletzt ist die Knorpelschicht fast komplett abgetragen, die Knochen reiben beinahe aufeinander. Hier sind nun auch Verdickungen und Verhärtungen im Knochen zu finden, die sehr starke Schmerzen verursachen können. Grundsätzlich ist es schwer zu sagen, wie lange die einzelnen Stadien dauern. Dies hängt maßgeblich von der Belastung des Knies ab.

Anders als oft dargestellt, ist die Gonarthrose nicht altersabhängig. Entweder die Erkrankung hat keine erkennbaren Ursachen (primäre Arthrose) oder aber verschiedene äußerliche Faktoren haben einen starken Einfluss (sekundäre Arthrose). Unter anderem gehören dazu Verletzungen bzw. Unfälle, Überlastung, Übergewicht, Fehlstellungen oder Gelenkentzündungen.

Die Symptome beschränken sich weitgehend auf schmerzende Knie, insbesondere beim Treppensteigen oder nach langem Sitzen. Das führt häufig zu Bewegungseinschränkungen. Außerdem klagen Patienten über knirschende und knackende Geräusche sowie Empfindlichkeit gegenüber feuchtkaltem Wetter.

Um die Erkrankung optimal zu behandeln ist eine frühzeitige Diagnose wichtig. Nach einem Gespräch mit dem behandelnden Arzt (Anamnese) folgen Röntgen- und Ultraschalluntersuchung sowie eine körperliche Untersuchung. Möglich sind auch die Magnetresonanztomografie oder eine Gelenkpunktion. Da man nach aktuellem Stand der Medizin nicht die Ursache behandeln kann, beschränken sich die Maßnahmen meist auf die Linderung der Schmerzen.

Jedoch kann man selber auch Vieles tun, um dem Gelenkverschleiß entgegenzuwirken: Vor allem die Kräftigung der Muskulatur in den Beinen trägt zu einem starken Gelenk bei. Außerdem sollte das betroffene Gelenk nicht geschont werden, da so die Beweglichkeit erhalten bleibt. Daneben spielt die Ernährung eine wichtige Rolle: Mit ihr kann Übergewicht abgebaut werden, was sich wiederum positiv auf ein Arthrose auswirkt. Bei einigen Patienten sind auch Nahrungsergänzungsmittel wie z.B. Glucosamine und Chondrotoinsulfat sehr hilfreich.
 

Sind die konservativen Möglichkeiten ausgeschöpft, bleibt operativ gelenkerhaltend die Kniespiegelung (Kniearthroskopie)  oder im sehr fortgeschrittenen Stadium der Gelenkersatz (Endoprothese).



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